LAND IN SICHT am Oranienplatz

v.l.: Antje Kruska (Regie), Marc Wessel (Basis Film Verleih), Esther Zimmering (Moderation) und Judith Keil (Regie)

Am Sonntag präsentierten die Regisseurinnen Judith Keil und Antje Kruska ihren mehrfach ausgezeichneten Dokumentarfilm LAND IN SICHT im Kreuzberger fsk-Kino, direkt am seit Monaten besetzten Oranienplatz im Herzen Berlins. Und so war es nicht verwunderlich, dass einige Flüchtlinge des Camps die Vorführung besuchten und interessiert der Diskussion mit den Regisseurinnen und der Rechtsanwältin und Abgeordneten Canan Bayram zum Asyl in Deutschland folgten.

„Es sind die vielen Kleinigkeiten, die das Asylverfahren behindern“, so das Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses Canan Bayram nach der Vorführung. Der Film werte nicht, sondern zeige „die Probleme, die die Flüchtlinge in Deutschland haben“, auch am Oranienplatz in Berlin.

Viele Asylsuchende scheiterten schon an der Formularflut. Ihre Angehörigen in der Heimat verstünden das Problem nicht, fragten sich, warum das so lange dauert, denn „auf den Fotos sieht es nach heiler Welt aus“. Wie schwer der Alltag für Flüchtlinge in Deutschland zu bewältigen sei, wenn man aus seiner Heimat entwurzelt ist und meist über Monate oder Jahre von der Familie getrennt lebe, das zeige LAND IN SICHT.

Für die Bewohner des Oranienplatz hofft die Friedrichshainerin, Abgeordnete Canan Bayram, auf eine baldige, friedliche Lösung.

„Es wird miteinander geredet und das ist vernünftig in dieser Situation.“

Moderiert wurde die gut besuchte Veranstaltung von der Schauspielerin Esther Zimmering, die mit Flüchtlingen des Oranienplatzes zur Zeit ein mehrsprachiges Theaterstück entwickelt. Premiere soll im April sein. Esther Zimmer:

„In diesem Schwebezustand den Alltag bewältigen, klingt so einfach und ist für viele doch so schwer.“