Im Mai 2015 brachte der Basis-Film Verleih den Film DIE WIDERSTÄNDIGEN „also machen wir das weiter…“ in die Kinos der Republik. Der Dokumentarfilm von Ula Stöckl und der in 2012 verstorbenen Katrin Seybold lässt in 2000 bis 2004 entstandenen Interviews die nahezu letzten Zeitzeugen der Weißen Rose und assoziierter Oppositioneller gegen den deutschen Faschismus ihre Geschichte erzählen.
Der Film ist, nach dem in 2008 veröffentlichten „Die Widerständigen. Zeugen der Weißen Rose“, der zweite Teil eines einst von Katrin Seybold geplanten Dokumentarfilmprojektes, welches sie aber nicht mehr vollenden konnte. Nach ihrem jähen Tod in 2012 entsprach Filmemacherin Ula Stöckl, langjährige Freundin von Katrin Seybold, der Bitte von Angehörigen und Freunden, Katrin Seybolds letztes Filmprojekt aufzugreifen und in Form vom nun in die Kinos gegangenen DIE WIDERSTÄNDIGEN „also machen wir das weiter…“ zu realisieren.
Die Zeitzeugen, die im Film ihrer Geschichte erzählen:
Marie-Luise Schultze-Jahn, Freundin von Hans Leipelt
Liselotte Dreyfeldt-Hein, Kontakt zur Weißen Rose Hamburg
Karin Friedrich, Widerstandsgruppe Onkel Emil, Berlin
Ilse Ledien, Weiße Rose Hamburg
Traute Lafrenz-Page, Freundin von Hans Scholl
Valentin Freise, Münchner Freundeskreis
Jürgen Wittenstein, Münchner Freundeskreis
Birgit Weiß-Huber, Tochter von Kurt Huber
Gerda Freise, Münchner Freundeskreis
Die in 2012 verstorbene Regisseurin Katrin Seybold über ihre Arbeit:
„Die Filme, die ich mache, müssen gemacht werden. Weil wenn die Menschen tot sind, sind sie tot. Und dann erzählt niemand mehr, dann haben wir nur noch die Gestapo-Protokolle und dann haben wir nur noch die Dokumente der Täter. Das geht doch nicht.“
Regisseurin Ula Stöckl:
„Wir werden niemals erfahren, wie viele in Deutschland sich der Gefahr ausgesetzt haben, von der Gestapo entdeckt zu werden. Katrin Seybold ist einigen von ihnen begegnet und hat sie dafür gewonnen, vor der Kamera darüber zu berichten. Deshalb habe ich auch ihr zu Beginn und am Ende dieses Filmes eine Stimme gegeben.
Es hat mich persönlich viel Zeit gekostet, ehe mir klar wurde, dass das Kriegsende in Deutschland keineswegs bedeutet hat, dass Emigranten und Widerständige im „Dritten Reich“ jetzt in ihrer Heimat willkommen waren. Sie galten für viele und noch lange Zeit als Verräter. Auch deshalb sind unsere beiden Filme „Die Widerständigen – „Zeugen der Weißen Rose“ und „also machen wir das weiter…“ für die Gegenwart und für die Zukunft so wichtig:
Sie legen Zeugnis ab dafür, wie schwer es für viele ist, umzudenken, wenn Unrecht per Gesetz zu Recht erklärt worden ist.„