In diesem Film haben wir versucht, möglichst vorbehaltlos die Realität von drei Asylbewerbern in Deutschland zu begleiten.
Wie immer geht es uns auch bei „LAND IN SICHT“ darum, durch eine möglichst große Nähe zu den Protagonisten einen Zugang zu Welten zu schaffen, die einem zunächst unbekannt und fremd erscheinen.
Beim Thema Asyl ist man konfrontiert mit vielen „Vorbelastungen“, die in erster Linie darin bestehen, Position beziehen zu müssen, in politischer sowie in emotionaler Hinsicht. Schnell polarisiert dieses Thema, man bewertet, urteilt, findet gerecht oder ungerecht, man klagt an oder bemitleidet, will „pc“ sein. All das verhindert die Begegnung auf Augenhöhe. Und genau darum ging es uns.
Für uns war es eine Herausforderung, uns mitten hinein in dieses Feld zu stürzen und uns durch die Konzentration auf drei Menschen loszulösen von vorgefassten Bewertungen. Wie immer sind es die Komplexitäten und Zwischentöne, die die Wirklichkeit prägen. Und genau das führt einem vor Augen, wie schwer es eigentlich ist, klare Positionen zu beziehen.
Der genaue Blick führt einen zudem auch bei einem solch ernsten Thema immer hinein in die Banalitäten des Alltags, wo sich die menschlichen Unzulänglichkeiten auf humorvolle Weise entlarven und zwar sowohl auf Seiten unserer Protagonisten als auch auf Seiten der Deutschen, mit denen sie konfrontiert werden.
Wir wollen in unserem Film die zweifellos problembeladene Ausgangslage von Asylbewerbern zeigen, aber diese gleichzeitig auf eine allgemein menschliche Ebene heben, die deutlich macht, dass deren Sehnsüchte, Ängste, Macken, Gedanken und Hoffnungen durchaus mit unseren zu vergleichen sind.
In diesem Zugang auf Augenhöhe, der auch ambivalente Gefühle und Lachen zulässt, sehen wir die Chance, ein größeres Publikum zu erreichen und es für die Situation von Asylsuchenden in unserem Land zu sensibilisieren. Jenseits von konkreten politischen Forderungen hoffen wir so, das Bewusstsein zu schärfen und zu einem menschlichen, toleranten und respektvollen Miteinander beitragen zu können.
Antje Kruska & Judith Keil
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