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  • Vergiss dein Ende

    Deutschland 2011, Farbe, 93 Min., 35mm/digital

    BESETZUNG

    Hannelore
    Günther
    Klaus
    Bernhard
    Polizistin
    Heiko
    Steffi
    Werkstattmeister
    Maik
    Arzt
    Renate Krößner
    Dieter Mann
    Hermann Beyer
    Martin Seifert
    Franziska Jünger
    Eugen Krössner
    Nadine Pasta
    Mario Pokatzky
    Joe Rilla
    André Röhner

    STAB

    Regie

    Drehbuch

    Kamera

    Schnitt

    Musik

    Ton

    Ausstattung

    Kostüm

    Produktionsfirma

    Produktionsleitung

    Co-Produktion

    Andreas Kannengießer

    Nico Woche

    Stephan Fallucchi

    Mirja Gerle, Andreas Kannengießer

    Martin Spange

    Marko Weichler

    Barbara Falkner, Adán Hernández

    Nicole Hutmacher

    Anna Wendt Filmproduktion

    Christine Rau

    HFF „Konrad Wolf“

    BIOGRAFIE

    Andreas Kannengießer wurde 1978 in Nordhausen geboren und wuchs in Bergen auf Rügen auf. Nach dem Abitur 1996, einem Praktikum als Zahntechniker, Zivildienst als Müllsammler und ersten Filmen begann er eine Lehre beim NDR in Hamburg. Dem Umzug nach Berlin folgten Assistenzen in Regie, Casting, Produktion, sowie prägende Kontakte zu Filmemachern, u. a. Sylke Enders (KROKO), Torsten Löhn (PAULE & JULIA) sowie Ludwig & Glaser (DETROIT; 66/67). Freie Tätigkeit als Assistent für den Kameramann Harald Klix (DIE KINDER VON GOLZOW). 2004 wurde Andreas Kannengießer Vater und begann ein Regiestudium an der HFF „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Seine heimliche Liebe zum Hörspiel führte u.a. zu dem auf der Leipziger Buchmesse 2004 prämierten Stück DIE GRENZE. Die Gruppe von Hörspielmachern, voran Martin Spange, ist auch in mehreren
    seiner Filme für Sounddesign und Musik verantwortlich.

    2006 / 2007 lebte er mit seiner jungen Familie acht Monate in Nicaragua. Dort drehte er PLANET CARLOS, der seine Weltpremiere im Wettbewerb am Tokio International Filmfestival 2008 feierte und den Publikumspreis des 27. Bergamo Filmmeetings 2008 erhielt. VERGISS DEIN ENDE ist die vierte Zusammenarbeit mit dem Kameramann Stephan Fallucchi und führt Erfahrungen und Arbeitsweisen zusammen, die sie mit ihren vorangehenden
    Filmen sammelten.




    FESTIVALS / AUSZEICHNUNGEN

    Januar 2011


    April 2011


    Mai 2011



    Juni 2011

    Oktober 2011






    Max Ophüls Festival Saarbrücken
    VERGISS DEIN ENDE wurde als einziger Diplomfilm im Langfilmwettbewerb eingeladen

    Filmfestival achtung berlin, Wettbewerb
    Preis der Ökumenischen Jury

    Filmkunstfest Schwerin, Wettbewerb
    Nachwuchsförderpreis der DEFA-Stiftung
    Lobende Erwähnung in der Jury der deutschsprachigen Filmkritik in der FIPRESCI

    Studio Hamburg Förderpreis 2011 als BESTER FILM

    Torino Filmfestival, Wettbewerb

    Ourense Filmfestival, Wettbewerb

    INTERVIEW

    Das Drehbuch zu „Vergiss dein Ende“ hat mein Kommilitone Nico Woche an der Filmhochschule als Abschlussarbeit geschrieben. Als ich es fertig gelesen hatte, war mir nach wenigen Minuten klar, dass ich den Film unbedingt machen wollte. Ich mochte die Figuren so gerne, ihre Stärken und Schwächen, den herzerwärmenden Witz, mit dem ihr alltägliches Scheitern beschrieben war. Doch schon im ersten Gespräch mit meinem Regieprofessor kamen viele Fragen. Das Thema Pflege überlagerte einfach alles.

    Warum Pflege, warum Pflegeverantwortung? Was habe ich dazu zu sagen? Ich könnte antworten, dass es ein sozial relevantes Thema ist, dass ich es in den Medien unterrepräsentiert finde, dass mich der Grundgedanke einer vor Pflege flüchtenden Frau gereizt hat. Aber es ist nur die halbe Wahrheit. Es ist für mich im Kern eine Familiengeschichte. Und dort finde ich mich wieder. Mir ist die Figur Heiko ebenso nah, wie die Figur der Hannelore. Ich finde es darüber hinaus beunruhigend zu wissen, dass ich hier und heute nicht in der Lage wäre, meine Eltern zu Hause zu pflegen. Oder im Heim pflegen zu lassen. Weil ich keine gesicherte Existenz vorweisen kann, keine Rücklagen habe, ein Nomadenleben führe und die Rentenaussichten schlecht sind. Ich glaube, ich habe „meine Hausaufgaben“ einfach noch nicht gemacht, wie Heiko in einer Szene gesteht. Und ich vermute, ich bin nicht ganz allein damit.

    „Vergiss dein Ende“ wurde über einen Zeitraum von drei Jahren produziert. Uns ist die Weltwirtschaftskrise quer durch die ohnehin schwierige Diplomfilmfinanzierung gefahren, wir haben das Drehbuch stark umgeschrieben, um den Film realisieren zu können. Im Schnitt entstand der Film über fast ein Jahr dann noch einmal komplett neu. Das besondere Vergnügen, mit so erfahrenen Schauspielern wie Renate Krößner, Hermann Beyer, ihrem Sohn Eugen Krößner und Dieter Mann zu drehen, hat mir oft geholfen. In den Figuren, die sie verkörpern, findet sich der Grund, warum ich den Film seinerzeit drehen musste. Und wenn ich den fertigen Film nun sehe, dann ist es so, als wäre er schon immer da gewesen.

    Ein Regisseur hat über „Vergiss dein Ende“ gesagt, der Film wäre ihm zu sehr Demenz-Porno. Andere sorgen sich, ob die nichtlineare Erzählweise beim Publikum funktioniert. Die Antwort liegt auf der Leinwand.

    TEXTE ZUM FILM

    Information für das Presseheft „Vergiss Dein Ende“


    Demenz und Alzheimer-Krankheit
    Charakteristisch für Demenzerkrankungen sind Gedächtnisstörungen und Denk¬schwierigkeiten bei klarem Bewusstsein, Störungen der Sprach und des Verhaltens, wodurch die Bewältigung des Alltags sehr erschwert wird. Demenzerkrankungen können unterschiedliche Ursachen haben, wobei die Alzheimer-Krankheit die häufigste ist: rund 60% aller Demenzen werden durch sie hervorgerufen. Die Alzheimer-Demenz führt dazu, dass in bestimmten Bereichen des Gehirns allmählich Nervenzellen und Nervenzell¬kontakte zugrunde gehen.
    In Deutschland sind etwa 1,2 Millionen Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen. Die Häufigkeit von Demenzerkrankungen nimmt mit dem Lebensalter zu. In der Altersgruppe 60 bis 65 liegt sie bei 1%, bei den 90jährigen bei 30%. Da die Anzahl der alten Menschen weiter wachsen wird, ist davon auszugehen, dass die Zahl der Demenzkranken bis zum Jahr 2050 auf etwa 2,6 Millionen steigen wird, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

    Diagnose und Behandlung
    Eine sorgfältige Diagnose umfasst die gründliche Untersuchung des geistigen und körperlichen Zustandes. Mit psychologischen Tests werden Gedächtnis, Denkver¬mögen, Sprache usw. geprüft, auch bildgebende Verfahren (z.B. Computer-Tomographie) werden eingesetzt. Besonders wichtig ist das Gespräch mit dem Betroffenen und seinen Angehörigen (Anamnese).
    Die Alzheimer-Krankheit ist bisher nicht heilbar, das Fortschreiten der Symptome lässt sich jedoch hinauszögern. Medikamente können die geistige Leistungsfähigkeit etwa ein Jahr aufrechterhalten. Um Verhaltensstörungen zu lindern, können nicht¬medikamentöse Therapien (z.B. Verhaltens- und Musiktherapie) hilfreich sein. Auch menschliche Zuwendung, Aktivierung und Beschäftigung sowie eine demenzge¬rechte Gestaltung der Umwelt sind von großer Bedeutung.

    Unterstützung für pflegende Angehörige
    Etwa zwei Drittel der an einer Demenz erkrankten Menschen werden in den Familien betreut und gepflegt. Vielfach handelt es sich überwiegend um eine sehr belastende Pflege rund um die Uhr („36-Stunden-Tag“). Studien zeigen, dass pflegende Angehörige von Demenzkranken ein erhöhtes Risiko haben an einer Depression zu erkranken, von Suchtmitteln abhängig zu werden und in eine soziale Isolation zu geraten. Zu empfehlen ist, Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Hilfreich können Beratungsgespräche und Gesprächsgruppen sein, ebenso ambulante Pflegedienste, Tagespflege etc. Leistungen der Pflegever¬sicherung können bei der Krankenkasse des Betreffenden beantragt werden. Angehörige sollten sich auch über Fragen hinsichtlich Testament, Vollmachten, Betreuungs- und Patienten¬verfügung informieren.


    Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
    Selbsthilfe Demenz

    Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft ist eine gemeinnützige Selbsthilfeorganisation, die die Interessen Demenzkranker und ihrer Angehörigen vertritt. Sie ist der Bundesverband von Alzheimer Landesverbänden sowie von regionalen und örtlichen Gruppen und hat derzeit 125 Mitgliedsgesellschaften in ganz Deutschland, die u.a. Information, Beratung und Gruppen für Angehörige und Betroffene anbieten.
    Das bundesweite Alzheimer-Telefon, das Beratung und Information anbietet, ist unter der Service-Nr. 0 18 03 / 17 10 17 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) zu erreichen. Ein umfangreiches Informationsangebot bietet die Internetseite www.deutsche-alzheimer.de . Darüber können auch zahlreiche Informations¬broschüren bestellt werden.

    Am Welt-Alzheimertag, 21. September 2011, finden weltweit zahlreiche Veranstaltungen statt, um auf die Situation der Betroffenen und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen. Weitere Informationen auf der genannten Internetseite.

    Kontakt- und Bestelladresse:
    Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
    Selbsthilfe Demenz
    Friedrichstraße 236
    10969 Berlin
    Tel. 030 – 259 37 95 – 0
    Fax 030 – 259 37 95 -29
    Alzheimer-Telefon 01803 – 17 10 17 (9 Cent/Minute aus dem deutschen Festnetz)
    E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
    Internet: www.deutsche-alzheimer.de