| Vergiss dein Ende | ||
INHALT | |||
Seit 4 Jahren pflegt Hannelore (Renate Krößner) ihren demenzkranken Mann Klaus (Hermann Beyer). Sie ist am Ende ihrer Kräfte und nutzt die Chance aus ihrem Alltag zu entfliehen, als sich ihr Nachbar Günther (Dieter Mann) auf eine Reise begibt. Sie folgt ihm unbemerkt in den Zug und lässt ihren Mann allein zurück. Günther, dessen Lebensgefährte vor kurzem an Krebs gestorben ist, möchte sich in einem Ferienhaus an der Küste das Leben nehmen. Dass Hannelore ihm gefolgt ist, bemerkt er erst an der Endhaltestelle. Ist er anfangs noch verärgert, so entwickelt sich doch bald Vertrauen zwischen den beiden. Sie versuchen sich gegenseitig Hoffnung und Halt zu geben, doch Günther kann seinen Plan nicht vergessen. Andreas Kannengießer über den Film: Warum Pflege, warum Pflegeverantwortung? Was habe ich dazu zu sagen? Ich könnte antworten, dass es ein sozial relevantes Thema ist, dass ich es in den Medien unterrepräsentiert finde, dass mich der Grundgedanke einer vor Pflege flüchtenden Frau gereizt hat. Aber es ist nur die halbe Wahrheit. Es ist eine Familiengeschichte. Mir ist die Figur Heiko ebenso nah wie die Figur der Hannelore. Ich finde es darüber hinaus beunruhigend, zu wissen, dass ich hier und heute nicht in der Lage wäre, meine Eltern zu Hause zu pflegen. Oder im Heim pflegen zu lassen. Weil ich keine gesicherte Existenz vorweisen kann, keine Rücklagen habe, ein Nomadenleben führe und die Rentenaussichten schlecht sind. Und ich vermute, ich bin nicht ganz allein damit. Angesichts der Realität, dass wir in unserer Gesellschaft bald mehr Pflegefälle als Kinder zu betreuen haben, ist es für mich nicht ausreichend, zu fragen, was man sich selbst für den Fall des Falles wünscht. Man muss schon etwas weiter ausholen. Ich hoffe, der Film regt dazu an. | |||