| Hab mich lieb | ||
D 2004, 102 Min, 35mm, Farbe, Format 1:1,85 | |||
BESETZUNG | |||
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STAB | |||
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BIOGRAFIE | |||
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FILME | |||
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TEXTE ZUM FILM | |||
Über die Geschichte Mit einem stark authentischen Hintergrund schildert „Hab mich lieb!“ eine Episode aus dem Leben einer der Jugend gerade entwachsenen Generation. Die Geschichte entsteht unter der aufmerksamen Betrachtung der Freundschaft zwischen den zwei Protagonisten Kalli und Christel. Niederlagen und Triumphe bestimmen ihre wechselnden Positionen in den Statuskämpfen, denen sie sich gegenseitig aussetzen. In dem Sinne spielen Kalli und Christel Freundschaft, wobei Kalli glaubt, ihrer transsexuellen Freundin Christel überlegen zu sein, was diese nur scheinbar hinnimmt. Es liegt Christel nicht, ihre Ansichten gegenüber anderen durchzusetzen. Es genügt ihr, überhaupt „eigene“ zu haben. Aufgrund ihrer vielfältigen Erfahrungen sieht sie ihre gewonnenen Ansichten als änderbar an, für sie gibt es nicht die „eine Wahrheit“. Anders Kalli, die nach außen vorgibt, über gefestigte, lebensnotwendige Ansichten zu verfügen. Im Inneren aber rumoren die Ängste, die Kalli, in Manier ihrer Mutter, am besten loszuwerden sucht, indem sie diese anderen suggeriert. Nicht selten wird Kalli durch ihre ungeschickte „Überheblichkeit“ zu unangebrachten, wenn auch gut gemeinten Ratschlägen verleitet, die eher belehrend wirken, als den genügsamen Anspruch, sich ihrer Umwelt mitzuteilen, erfüllen. Durch den Lauf der Geschichte sieht sich Christel gezwungen, immer mehr gegen Kalli zu rebellieren, zunächst ironisch, am Ende jedoch bitterernst. Die Figuren bewahren Lebendigkeit und Sympathie nicht zuletzt durch die Kraft von Ironie und Sarkasmus, die neben dem Unterhaltsamkeitswert es vermögen, die Subtilität der Gefühle in ihrer Widersprüchlichkeit, Verleugnung und Verbergung zu offenbaren. „Hab mich lieb!“ führt nicht zu einer Moralität. Die Geschichte gibt einen episodischen Einblick in die Intimität eines Alltagsphänomens, mit dem wir im Leben generationsübergreifend konfrontiert werden und uns wieder erkennen können. Sylke Enders über „Hab mich lieb!“ „Hab mich lieb“ ist wie alle meine Arbeiten ein figurenorientiertes Stück mit teilweise authentischem Hintergrund. Mich interessiert die Geschichte vor allem unter dem Aspekt von Statuskämpfen und -wechseln der Figuren. Dabei spielen für mich Ironie und Sarkasmus eine große Rolle. Abgesehen davon, dass diese Mittel unterhaltsam sind, vermögen sie es meiner Meinung nach sehr gut, die Subtilität der Gefühle der Figuren in ihrer Widersprüchlichkeit, Verleugnung und Verbergung zu zeigen. Für mich geben derartige komplizierte menschliche Charaktere mit ihren Entscheidungsnöten und emotionalen Wechselbädern die Chance, sich der eigenen gemischten Gefühle klar werden zu können, die der Denkweise folgt: „Die Wahrheit selbst ist widersprüchlich.“ Es war klar, dass das Gelingen der Geschichte stark von der Leistung der Schauspieler abhängig ist. Ich musste mich intensiv auf die Suche begeben. Nach einem beschwerlichen Casting und Proben habe ich mich dann für weniger bekannte junge Darsteller entschieden, wobei es mir besonders auf ein unprätentiöses, subtiles Spiel und die Fähigkeit, wahrhaftig miteinander zu spielen, ankam. Ich bin froh, dass dieser Film trotz doch hohem Produktionsniveaus bei der Ausstattung und der großen Zahl an Mitwirkenden auch ohne weitere Fördergelder zustande kam - dank des unermüdlichen Einsatzes meiner Redakteuerin, Andrea Hanke und meines Redakteurs Georg Steinert sowie des ganzen Teams. |