Sissy Farenthold
Sissy Farenthold stammt aus einer reichen, texanischen Familie. Als Juristin und Professorin lehrte sie ihr Spezialgebiet Women and Leadership. Sie war viele Jahre Abgeordnete im texanischen Parlament. In den siebziger Jahren kandidierte sie für den Gouverneursposten in Texas und erhielt 48 % der Stimmen.
Als erste Frau in den USA bewarb sie sich auch als Senatorin in Washington. Nach dem Vietnamkrieg brach sie mit ihrer parteipolitische Karriere. Sie folgte den Spuren amerikanischer Militärs nach Honduras, Nicaragua,
El Salvador, in den Irak, auf die Philippinen und nach Afghanistan. Ihre Erlebnisse radikalisierten sie.Später arbeitete sie für die UNO als Menschenrechts-Beobachterin. Zur Zeit untersucht sie die Folgen des ersten Golfkrieges 1991 und bereitet ein Tribunal zum Irak-Krieg vor.
Zitate aus dem Film
... Ich kann mich erinnern, dass ich zu einer Party ging für den Sieg über Japan, als Japan kapituliert hatte. Da wurde begeistert gefeiert. Ich war damals 18, und ich erinnere mich, wie ich ins Freie ging, allein unter den Sternen und dachte: Ich werde ewig dankbar sein, denn jetzt ist Frieden. Aber natürlich war es kein Frieden, wie wir später begriffen. Und es gab seitdem tatsächlich nie Frieden ...
... in den 80er Jahren, als der damalige Vizepräsident George Bush der Erste behauptete: Wir können einen Atomkrieg gewinnen. Das gab den Anstoß für eine gewaltige Mobilisierung in diesem Land ...
... Der 11. September und das sogenannte Patriotismus-Gesetz dafür war längst die Grundlage geschaffen. Und über die Jahre hat es, mit Ausnahme der Zeit nach Vietnam, eine Entwicklung gegeben, die man imperiale Präsidentschaft nennt. Sie ist mit dem Nationalen Sicherheitsstaat entwickelt worden. Diese imperiale Präsidentschaft gibt dem Präsidenten die Macht, unter Ausschluß der Öffentlichkeit die CIA mit allen ihren Möglichkeiten uneingeschränkt einzusetzen sämtliche Streitkräfte, die der Präsident sich wünscht
ohne sich auch nur die Mühe zu machen, den Kongreß für eine Kriegserklärung zu gewinnen.
... Mir hat ein ehemaliger Militär einmal gesagt: Für eine ordentliche Beförderung in die höheren Ränge braucht man Schlachtfeld-Erfahrung. Also, wie kriegt man Schlachtfeld-Erfahrung? Noch ein Krieg! ...
... Du siehst, wie teuflisch diese Geschichte ist...
In jedem Wahlbezirk gibt es Kriegsindustrie. Stimmt man als Kongressabgeordneter für Arbeitsplätze in seinem Bezirk, so stimmt man also auch für diese Waffensysteme. Es ist so schwer, diesen Kreislauf zu durchbrechen in diesem militärisch-industriellen Komplex, wie ihn Eisenhower nannte. Ich weiß nicht, wie wir da rauskommen. Wirklich nicht. Aber wir richten nicht nur die Welt zugrunde, sondern auch unser Land - so sehe ich das ...