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Schade, daß Beton nicht brennt |
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INHALT |
Bei 80.000 Wohnungssuchenden in Berlin stehen über 7.000 Wohnungen leer, hauptsächlich in den Arbeitsbezirken Kreuzberg und Wedding. Sie sollen abgerissen oder modernisiert werden. Spekulantenfirmen, private und senatseigene, verdienen astronomische Summen mit der "Stadterneuerung". Viele der alteingesessenen Bewohner können die Mieten der modernisierten Altbauwohnungen oder Neubauwohnungen nicht bezahlen, werden umgesetzt in andere Stadtteile, verlieren ihre sozialen Bindungen. Mieterinitiativen haben in zermürbender Kleinarbeit über Jahre gegen diese "Sanierung" gearbeitet, ohne sichtbaren Erfolg. Genauso wie die Hausbesetzer-Bewegung wurde ihre Arbeit in den Medien fast gänzlich totgeschwiegen. Erst am 12. Dezember 1980 wurde die Mauer des Schweigens zerschlagen: Ein Polizeieinsatz verhinderte die Besetzung eines weiteren leerstehenden Hauses am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg. Die Folge dieses Einsatzes waren Straßenschlachten mit der Polizei. Barikaden wurden gebaut, Steine flogen, es gab zerbrochene Schaufensterscheiben, Verletzte, Verhaftungen. Nach dieser Eskalation stieg die Zahl der instantbesetzten Häuser auf über 130.
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