| Mein Krieg | ||
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"Man ist gleich wieder drin in der damaligen Zeit. Was fehlt, ist ja nur der Ton von damals..." Dies sagt ein ehemaliger Soldat beim Betrachten seiner stummen Filmaufnahmen. "Damals" - das war während des zweiten Weltkriegs, 1941 als die deutsche Wehrmacht die Sowjetunion überfiel. Unter Hunderttausenden deutschen Soldaten hatten einige wenige ihre Schmalfilmkamera im Marschgepäck. Ihr Hobby nahmen sie mit in den Krieg - es war kein Propaganda-Auftrag, sie filmten aus Leidenschaft. Eine Leidenschaft, die mit dem Verlauf des Krieges immer mehr schwand - so wie auch das Rohfilmmaterial immer rarer wurde. Den Aufbruch der ersten Wochen drehten die verschwenderisch. Beim Rückzug, die drohende Niederlage vor Augen, brechen die Aufnahmen ab. Einige dieser persönlichen Filmdokumente gibt es noch: Aufbewahrt in Schachteln und Schubladen, in Schränken auf Böden und in Kellern. Nach einer aufwendigen Recherche in der Bundesrepublik und in Berlin meldeten sich einzelne Soldaten, die diesen Krieg filmten und überlebten: Kennenlernen, Sichten, Vorgespräche, den Drang zu erzählen - Erinnerungen werden lebendig: Baden im Schwarzen Meer, das tägliche Töten, Zusammenflicken im Feldlazarett. Die Perspektive, der private Blick, ist das Auffällige an diesem Blick. Und unter welchem Blickwinkel sehen die ehemaligen Soldaten diesen Krieg? Und wie ist unser Blick, der dabei auf sie fällt? | |||