| Kubanisch Rauchen | ||
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Die Vergangenheit holt jeden ein. Wie sie das tut, ist das erzählerische Zentrum von Stephan Wagners erstaunlichem Spielfilmdebüt, dem Berührenden Porträt einer Generation um die dreißig, die sich zwischen Zynismus und Aufrichtigkeit durchs Leben tastet. (...) Dem aus Mainz stammenden und in der Nähe von Berlin wohnenden Wahl-Wiener Wagner ist mit Kubanisch Rauchen ein Autorenfilm im besten Sinne des Wortes geglückt. Er wollte nicht drei Jahre auf Fördergelder warten, sondern ging einfach auf die Straßen Wiens, um einen Film zu machen. - das Ergebnis gibt seiner Entschlossenheit recht. Axel Henrici, Freitag, 20.8.99 Karge Schwarzweißbilder, knappe Dialoge, Gesichter in Nahaufnahme - Stephan Wagner bedient sich in einer minimalistischen Ästhetik, um die soziale Situation seiner Figuren und ihre Beziehungen zu verdeutlichen, und die bestehen, wie im richtigen Leben, aus existenziellen Abhängigkeiten und wechselseitigen Rücksichten. (...) Was hier (melo)dramatisch klingen mag, ist tatsächlich ein kleiner, bei aller inneren Dramatik ruhiger Film, der seine Atmosphäre zum einen aus seinen differenzierten Schwarzweiß-Schattierungen bezieht, zum anderen zwischen den glaubwürdig inszenierten Spannungen zwischen den Figuren, die obendrein treffend besetzt sind. (...) Regisseur Stephan Wagner, der auch das Drehbuch schrieb, ist der Nachweis gelungen, dass der vielfach totgesagte Autorenfilm durchaus noch am Leben ist. Seinen Intention, "einen Ausschnitt der Welt stimmig dar(zu)stellen", hat er nach eigenen Bekundungen, mit dem "Budget eine Kleinwagens" realisiert. Und dafür bekommt der Zuschauer sogar einen ordentlichen Autocrash zu sehen. Raimund Gerz, epd Film 9/99 Wagners mit dem Budget eines Kleinwagens realisiertem Film sieht man nie seine geringen Produktionskosten an. Im Gegensatz, er hat aus der Not eine Tugend gemacht und mit dem Herzblut aller beteiligten einen Film hervorgebracht, der Kino "par excellence" bietet. Nicht zuletzt wegen der bis in die kleinste Nebenrolle hinein ausgezeichneten Schauspieler, die wie Leon Askin als "berufsmüder" Antiquitätenhändler und Seymour Cassel als Mafiosi wahre Kabinettstückchen abliefern. Die große Überraschung aber sind Thomas Morris und Simon Licht in den beiden Hauptrollen, die mit ihrem unprätentiösen, wahrhaftigen Spiel Wagners beeindruckendem Regiedebüt das i-Tüpfelchen aufsetzen. Rolf-Ruediger Hamacher, filmecho/filmwoche, 32/99 Ein stimmungsvoll in schwarz-weißen Bildern erzählter Erstlingsfilm mit viel Gespür für Zwischentöne. Die lakonisch zitierten Genreelement reiben sich reizvoll an genau beobachteten Alltagsszenen, die der leicht melancholischen Geschichte Glaubwürdigkeit und Substanz verleihen. Peter Koll, film-dienst, 17/99 |