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  • Frankenburger Würfelspiel

    Ein Dokumentarfilm von Alfred Jungraithmayr

    Das "Frankenburger Würfelspiel" ist ein Ereignis aus dem Oberösterreichischen Bauernkrieg (1626). Aufständische Bauern müssen um ihr Leben würfeln. 1925 greifen deutsch-nationale Kreise in Österreich den historischen Stoff auf und instrumentalisieren ihn für ihre politischen Interessen. Ein Freilichtspiel entsteht, das "Frankenburger Würfelspiel", das in Frankenburg bis heute aufgeführt wird.

    1936 läßt Goebbels den Stoff als "Thingspiel" dramatisieren. Was das nationalsozialistische Deutschland kulturell zu leisten vermag, will er damit der Welt zeigen. Der Zeitpunkt ist wohlbedacht: Die Olympischen Spiele stehen vor der Tür. Am 2. August 1936 wird das Kulturprogramm der Olympischen Spiele in Berlin mit dem "Frankenburger Würfelspiel" eröffnet. In der Fassung von Wolfgang Eberhard Möller, Träger des Nationalen Buchpreises und "Referent für Dramaturgie und Spielplangestaltung" im "Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda". Spielort ist die "Dietrich Eckart-Bühne" (heute: Waldbühne), die mit der Uraufführung dieses Stückes eingeweiht wird. Ein Film über die Geschichte einer Aneignung.



    "Spannend wie ein Krimi und gut recherchiert, gibt dieser aufregende Film einen querschnittartigen Einblick in das Innenleben der Nazi-Kulturpolitik."

    Alf Mayer, epd-Film 4/88