Ein gefilmtes Tagebuch von Wim Wenders
Kurzinhalt
Tokyo-Ga ist ein weiterer in einer Serie von tagebuchartigen Filmen, die Wim Wenders in den letzten Jahren gemacht hat. In diesem Film beschreibt Wenders seine Eindrücke der japanischen Hauptstadt, Tokio, und des verstorbenen Regisseurs Yasujiro Ozu.
Während er uns mitnimmt auf eine Reise durch Pachinko Salons (die japanischen Flipper-Maschinen), über Hochhausdächer, auf denen Golfspielen geübt wird, zu Friedhöfen, auf denen Kinder Baseball spielen und auf Straßen, auf denen Teenager Rock´n Roll tanzen, spricht Wenders über seine Gefühle zu Ozu:
ÑWenn es in unserem Jahrhundert noch Heiligtümer gäbe ..., wenn es so etwas gäbe wie das Heiligtum des Kinos, müßte das für mich das Werk des japanischen Regisseurs Yasujiro Ozu sein. ... Ozus Werk hat meinen Lobpreis nicht nötig, und sowieso, existiert solch ein Heiligtum des Kinos auch nur im Imaginären. Meine Reise nach Tokio hatte deshalb nichts von einer Wallfahrt. Ich war neugierig, ob ich überhaupt noch etwas aufspüren könnte aus jener Zeit, ob überhaupt noch etwas übrig sei von diesem Werk, Bilder vielleicht oder sogar Menschen, oder ob sich in den 20 Jahren seit Ozus Tod soviel in Tokio und Japan verändert hätte, daß davon nichts mehr wiederzufinden sei." (Wim Wenders im Kommentartext des Films)
Eine Reise auf den Spuren des japanischen Meister-Regisseurs Yasujiro Ozu, dessen Werk Wim Wenders als ein Heiligtum des Kinos bezeichnet. Wenders zeigt, daß ein Blick wie der Ozus heute nicht mehr möglich ist.
Kamera Ed Lachmann
Schnitt Wim Wenders, Solveig Dommartin
Musik Dick Tracy
Produktion Wim Wenders Berlin; Gray City Inc., New York; Chris
Sievernich
Produktion, Berlin; WDR, Köln
Produzent Chris Sievernich
BRD/USA 1983/85,
35 mm, Farbe, 92 Min.
FSK: ab 12 Jahre
UA: 26.4.1985 New York
Im Basis-Film Verleih Berlin