Der Aufstand

Ein Film von Peter Lilienthal

Stab:
Buch: Peter Lilienthal,Antonio Skarmeta
Regie: Peter Lilienthal
Kamera: Michael Ballhaus
Musik: Claus Bantzer
Produktion: Independent-Film, von Vietinghoff Filmproduktion, Provobis, Istmo-Film -Costa Rica, ZDF

Darsteller:
Agustin Pereira, Carlos Catania,
Maria Lourdes Centano de Zelaya,
Oscar Castillo, u.a.

BRD 1980, 35 mm u.16 mm, Farbe, Lichtton, 96 Minuten

Inhalt:

"Meine höchste Ehre ist,daß ich aus dem Schoße der Unterdrückten stamme, die die Seele und der Nerv des Volkes sind."
(Aus dem ersten politischen Manifest (1927) von Sandino, dem legendären General der Aufständischen, nach dem sich die Saninistische Befreiungsfront nennt.)
Dieser Film ist gewidmet dem freien Volk von Nicaragua.
Am 19. Juli 1979 endet die Diktatur Somozas in Nicaragua durch den Sieg der Nationalen Befreiungsfront (FSLN). Einen Monat davor wird das Kommando in Leon -einer der letzte Festungen des Tyrannen -durch den Volksaufstand erobert. Im November 1979 beginnt der Regisseur Peter Lilienthal, zusammen mit Filmemachern aus Zentral-und Südamerika, mit den Dreharbeiten an einem Spielfilm, der Höhepunkte des Volksaufstandes in Leon zum Mittelpunkt hat. Bürger, die ehemalige Stadtguerilla und Einheiten der Befreiungsarmee beteiligen sich an dieser Arbeit. Agustin, Soldat einer Spezialeinheit der Nationalgarde, wird Zeuge der Grausamkeiten des Militärs und schließt sich den Rebellen an, um gegen Somoza zu kämpfen. Der Hauptmann Flores verfolgt den Deserteur und seine Auslieferung durch die Familie. Agustins Vater und seine Nachbarn werden als Geiseln gefangengenommen. Mit ungewöhnlichem Mut und überraschenden Einfällen bereiten die Stadtbewohner den Überfall auf das Kommando vor, um sich selbst und die Geiseln zu befreien. Im Mittelpunkt dieser Ereignisse steht eine Familiengeschichte, die zum Symbol eines Kampfes um die Wiederherstellung von Würde und Freiheit der Menschen in Nicaragua wird.

Zur Geschichte Nicaraguas
Seit der Befreiung vom spanischen Mutterland 1821 erlebte Nicaragua eine Zeit permanenter Bürgerkriege zwischen Liberalen und Konservativen und Interventionen Englands und besonders der USA. 1927 erzwingt die USA einen Waffenstillstand gegen einen Aufstand, der gegen die von ihnen eingesetzte Regierung gerichtet war. Einer der aufständischen Generäle kapituliert nicht: Augusto Cesar SANDINO. Er zieht sich mit seinen Truppen in die Berge im Norden zurück und führt von dort aus einen Guerilla-Krieg gegen die Amerikaner. 1933 gelingt es, die amerikanischen Truppen zum Abzug zu zwingen. Hinterlassen wird von ihnen jedoch die nach amerikanischer Muster ausgebildete Guardia Nacional, deren Chef Anastasio SOMOZA Garcia ist. 1934 von SOMOZA in einen Hinterhalt gelockt, wird SANDINO von der Guardia Nacional ermordet. Somoza putscht gegen den Präsidenten Sacasa, setzt die Verfassung außer Kraft und läßt sich 1936 zum Präsidenten wählen. Damit ist der Anfang zu einer der ältesten Familiendiktaturen gesetzt. 1956 wird Somoza von dem Dichter Rigoberto Lopez Perez ermordet. Seine Söhne Luis und Anastasio Somoza Debayle (seit 1946 Chef der Guardia Nacional) entfesseln gemeinsam eine grausame Racheaktion. Luis tritt die Nachfolge als Präsident an. Anfang der 60er Jahre begründet Carlos Fonseca Amador die "Sandinistische Front der Nationalen Befreiung" (FSLN), die aber im ungleichen Kampf mit der Guardia Nacional immer wieder aufgerieben wird. 1967 übernimmt Anastasio Somoza Debayle kurz vor dem natürlichen Tod seines älteren Bruders das Präsidentenamt. Damit werden Staatsinteresse und privates wirtschaftliches Interesse der Somozas vollends identisch. Anfang der 70er Jahre findet die FSLN zu einer neuen Strategie (Sozialprogramme, Genossenschafts-und Bildungsarbeit), mit deren Hilfe sie den Rückhalt der Bevölkerung gewinnt und tritt in Kontakt zu den oppositionellen Gruppen des Bürgertums. 19.7.79 Befreiung vom Somoza-Regime durch die FSLN. Seitdem Wiederaufbau des Landes und Alphabetisierung.
(Auszüge aus:Nicaragua -ein Volk im Familienbesitz.Hg.vom Informationsbüro Nicaragua. Reinbek 1979, Rowohlt Taschenbuch Nr.4345.)

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